Der Grabstein der Pastorenfamilie Hert in Niederkleen von 1721

 

Auf dem Kirchhof der Ev. Kirche in Niederkleen steht an der Ostwand der Pfarrscheune ein Gedenkstein aus hellgrauem Lahnmarmor mit zwei Säulenkapitellen aus italienischem Marmor. Er ist von einmalig historischem, künstlerischem und poetischem Wert. Es handelt sich um den Grabstein der oberhessischen Pastorenfamilie Hert, die über drei Generationen hinweg während und in der Folge des Dreißigjährigen Krieges in Niederkleen gelebt und gewirkt hatte. Der Stein wurde 1721 an der Ostwand der Kirche gesetzt und wird dieses Jahr deshalb genau dreihundert Jahre alt.

Ursprünglich war er ganz mit marmorweißer Farbe bemalt, wie man an den Überresten im oberen Bereich gut erkennen kann. 1989 wurde der Stein hierher an die Ostwand der Pfarrscheune verlegt und 1990 mit einem Schieferdach zum Schutz gegen Regen versehen.

Der Stein ist zwar für sein Alter noch einigermaßen gut erhalten, sagte uns der erfahrene Steinmetz Jan Trautmann aus Marburg. Aber die Angriffe der Witterung von außen und die aufsteigende Feuchtigkeit aus der Erde haben ihm in den letzten Jahrzehnten sehr zugesetzt. Noch vor etwa vierzig Jahren konnte der Niederkleener Pastor Ulrich Kulke die Inschrift entziffern. Das ist heute an vielen Stellen, besonders im unteren Bereich, kaum noch möglich, die letzten Zeilen sind sogar ganz verfallen. Es ist daher dringend erforderlich, ihn zu reinigen und so zu schützen, dass er wenigstens in seiner jetzt bestehenden Form langfristig erhalten bleibt …

Der gesamte Einführungstext mit Übersetzung der Grabschrift von Rüdiger Grimm, einem 8-fachen Urenkel von Johann David Hert kann unter nachfolgendem Link als pdf-Datei heruntergeladen werden: Der Grabstein der Familie Hert


Derzeit gibt es – unter Einbeziehung des Landesamts für Denkmalpflege Hessen – intensive Bemühungen, das 300 Jahre alte Epitaph in Niederkleen fachgerecht zu sanieren.


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