20 Jahre Gemeindehaus Siloah – 10 Jahre Förderverein Ebersgöns


Zu einem Jubiläumsfest hatten die Evangelische Kirchengemeinde Ebersgöns und der Verein zur Förderung der Gemeindearbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Ebersgöns e.V. am 14. und 15. Juni 2014 eingeladen. Es galt das 20-jährige Bestehen des Evangelischen Gemeindehauses Siloah sowie das 10-jährige Bestehen des Fördervereins zu feiern.

Plakat Festwochenende
Mit diesem Plakat wurde zum Festwochenende eingeladen.

Das Doppeljubiläum wurde mit einem großen Gemeindefest gebührend gefeiert. Es stand unter dem Motto: „Auf zur Quelle des Lebens!“ und war ein Fest voller Lebensfreude für die gesamte Gemeinde. Am Samstagabend wurden die Gäste mit einem Glas Sekt vor dem Gemeindehaus empfangen. Zu Beginn des Festprogramms standen die Festreden.

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Maike Schäfer-Schmidt, die Vorsitzende des Fördervereins,
und Pfarrer Michael Ruf begrüßten gemeinsam die Gäste.

Pfarrer Michael Ruf und Maike Schäfer-Schmidt, die Vorsitzende des Fördervereins, begrüßten die Gäste gemeinsam, bevor Michael Ruf über den Werdegang des Evangelischen Gemeindehauses Siloah berichtete. Neben Bürgermeister Michael Merle und dem 1. Stadtrat Manfred Schütz konnten die beiden den Ortsvorsteher Andreas Wilhelm und den Kassenwart des Vereinsrings Ebersgöns begrüßen. Auch den zahlreichen Vereinsvertretern sowie den Vertretern der katholischen Kirchengemeinde galt ein herzliches Willkommen.

Nach mehrjähriger Planung wurde am 19. Oktober 1992 begonnen, die Baugrube für ein Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde in Ebersgöns auszuheben. Am 20. Februar 1993 wurde dann in einer feierlichen Zeremonie der Grundstein gelegt. Nach einer 1½-jährigen Bauzeit wurde am 29. Mai 1994 das Gemeindehaus Siloah in Dienst gestellt. Architekt Wilhelm Lang überreichte den Hausschlüssel an Ortspfarrer Michael Ruf. In einer Festwoche hatte die Bevölkerung Gelegenheit, das neue Haus bei unterschiedlichen Veranstaltungen kennenzulernen.

Zu solch einem Ereignis stellt sich oft die Frage, wie es zur Namensgebung kam. Auch hierzu wusste Pfarrer Ruf zu berichten. Als die Baugrube für das neue Gemeindehaus ausgehoben wurde, merkten alle Beteiligten: Wir bauen auf einem extrem feuchten Grund. Dies wundert den nicht, der mit der Geschichte von Ebersgöns ein wenig vertraut ist. Das Gemeindehaus wurde nahe der Stelle errichtet, an dem von 1702 bis 1964 das alte Pfarrhaus stand. Bei diesem Fachwerkhaus lag einmal ein Teich, der seinerzeit von Pfarrer Johannes Christian Reinhard Luja angelegt wurde. Dieser war von 1792 bis 1798 Seelsorger in Ebersgöns. Er bepflanzte den Teich mit Riedgräsern. Jeden Winter wurde das Schilf über der gefrorenen Eisschicht abgeschnitten und von der Bevölkerung in Heimarbeit zu Körben weiter verarbeitet.Als das Presbyterium sich auf die Suche nach einem geeigneten Namen für das neue Gemeindehaus machte, kam die Idee auf, diesen historischen Hintergrund und die daraus resultierenden Probleme bei der Erstellung des Hauses zu berücksichtigen. Dass der Name möglichst ein biblischer sein sollte, war außerdem wichtig. Die Entscheidung fiel auf „Siloah“. Das ist ein künstlich angelegter Teich in Jerusalem (2. Chronik 32, 30). Er spielt in der Erzählung von der Heilung des Blindgeborenen (Johannes 9) eine wichtige Rolle: Nachdem Jesus dem Kranken einen Brei auf die Augen gelegt hat, soll dieser zum Teich Siloah gehen und sich waschen. Als der Blinde es getan hat, kann er wieder sehen. Mit dieser Namensgebung war der Wunsch verbunden, dieses Haus möge auch zu einem Ort werden, an dem Menschen die Augen aufgehen und sie erkennen, was Jesus Christus für sie getan hat. Denn der sagte: „Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 7, 37 und 38).

Eben dieses Gemeindehaus steht nicht nur im Mittelpunkt von Ebersgöns, sondern es ist auch in den vielen Jahren zum Mittelpunkt des Gemeindelebens der Evangelischen Kirchengemeinde geworden. Es wird nicht nur für kirchliche Veranstaltungen genutzt. Neben Geburtstagsfeiern, Konfirmationsfeiern und Beerdigungskaffees nutzen auch nichtkirchliche Gruppen und Vereine die Räumlichkeiten. Da es in Ebersgöns keine öffentliche Einrichtung mehr gibt, seitdem das Dorfgemeinschaftshaus nicht mehr genutzt werden kann, bietet dieses Gemeindehaus mit seinem ebenerdigen Eingang viele Möglichkeiten. Es sind noch zahlreiche freie Zeiten vorhanden und in Verbindung mit den Vereinen und der Stadt wird aktuell über neue Nutzungskonzepte mit einer Kostenbeteiligung nachgedacht.

Am 19. Juni 2004 wurde in Ebersgöns der Förderverein der Kirche zur Unterstützung der Kirchengemeinden gegründet, konnte Maike Schäfer-Schmidt berichten. Dem damaligen Presbyterium war klar geworden, dass die Geldmittel immer knapper werden. Es war ebenso zu erwarten, dass künftig nicht alle Ausgaben in der Gemeinde aus Kirchenmitteln bestritten werden können. Seit zehn Jahren übernimmt daher der Förderverein die Aufgabe, notwendige Ausgaben und Arbeiten in der Kirchengemeinde finanziell zu unterstützen. Insgesamt neun Spendenaufrufe gab es seit seinem Bestehen und so konnte sich der Förderverein mit der stattlichen Summe von insgesamt 42.200 EURO an den umfangreichen Sanierungsarbeiten der Ebersgönser Kirche beteiligen. Die schöne Ebersgönser Kirche konnte innen komplett renoviert, außen saniert und auch der kostspielige Hausschwamm beseitigt werden. Seit letztem Jahr können die Kirchenbesucher auch die neuen Altarbehänge bewundern. All dies war nur mit der Unterstützung des Fördervereins möglich. Maike Schäfer-Schmidt bedankte sich an dieser Stelle bei allen Spendern, ob Einzelpersonen oder auch Vereine, für die großzügigen Spenden und die nachhaltige Spendenbereitschaft.

Bürgermeister Michael Merle zeigte seine Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement und dankte hierfür. Das Haus Siloah sei sehr gut erhalten. Auch hier dankte er allen Verantwortlichen. Er hoffe, dass die Menschen es zu schätzen wissen, solch eine Einrichtung zu haben.

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Der Kassenwart des Ebersgönser Vereinsrings Dieter Hormel sowie Ortsvorsteher
Andreas Wilhelm schlossen sich gemeinsam mit ihren Glückwünschen an.

Für den Ortsbeirat und den Vereinsring Ebersgöns schlossen sich Ortsvorsteher Andreas Wilhelm sowie der Kassenwart des Vereinsrings Dieter Hormel in Vertretung für die Vereine gemeinsam mit ihren Glückwünschen an. Beide freuen sich über eine geplante erweiterte Nutzung des barrierefreien Gebäudes, das sich in einem tadellosen Zustand befindet, in Verbindung mit der Stadt Butzbach. Dem Förderverein wünschten sie eine weiterhin erfolgreiche Tätigkeit zur Unterstützung der notwendigen Maßnahmen. Vom Ortsbeirat sowie den Vereinen des Vereinsrings Ebersgöns wurden Spenden übergeben.

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Die „Fishermen’s Friends“ in Aktion.

Im Anschluss folgte ein Konzert der Gospelrockband Fishermen’s Friends aus dem Kirchspiel Münster mit vielen vertrauten aber auch neuen Songs. Mit dem Namen beziehen sich die Mitglieder der Band auf die Jünger Jesu, zu denen auch Fischer zählten. Zum Repertoire der Gospelband gehören verschiedene Musikrichtungen wie Spirituals, Gospels, Pop, Rock, Blues und Soul. Die Festbesucher waren von der Musik begeistert, standen auf, klatschten, viele sangen mit und tanzten. Den Bandmitgliedern war es anzusehen, dass ihnen der Auftritt auch viel Spaß machte. Nicht nur den Gästen, auch die „Fishermen’s Friends“ waren von dem Konzertabend begeistert.

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Besucher des Abends im Gespräch …

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… und am Buffet.

Nach den Festreden und in den Pausen wurden leckere Speisen und Getränke angeboten. An hessischen und internationalen Fingerfood-Spezialitäten konnten sich die Gäste am Buffet erfreuen. Die Köstlichkeiten wurden von Gemeindemitgliedern zubereitet und gespendet. Jeder konnte sich hier für eine freiwillige Spende gerne bedienen und nach seinem Geschmack aussuchen. Wie bereits erwähnt, war der Eintritt frei, auch für das Konzert. Die freiwilligen Spenden, die an diesem Festwochenende erbeten wurden, dienen zur Finanzierung dieses Jubiläumsfestes und des Festprogramms.


Förderverein Ebersgöns stellt Sitzbank auf

Der Ebersgönser Förderverein hat aus Anlass seines Jubiläums und als Dank für die großzügige Spendenbereitschaft und treue Unterstützung seitens der Bevölkerung im Eingangsbereich des Gemeindehauses Siloah eine Ruhebank aufgestellt, die am 14. Juni offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde. Der Förderverein wünscht, dass die Bank als Ort der Begegnung gesehen und rege von ihr Gebrauch gemacht wird.

SitzbankDas Bild zeigt den Vorstand des Fördervereins (v.l.n.r.)
Doris Ruf, Manfred Wiechmann, Maike Schäfer-Schmidt und Dagmar Habermehl
bei einer ersten Sitzprobe auf der neuen Bank vor dem Gemeindehaus Siloah.

Wolfgang Pachner


Bilder vom Familiengottesdienst:

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Pfarrer Ruf mit seinen Konfirmanden

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Ursula Schwarz mit Kindern des Kindergottesdienstes

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Der Singkreis der Gemeinde


Interessiert an der Ausstellung „20 Jahre Gemeindehaus Siloah“:

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Das Café Siloah war gut besucht:

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Auch das Kinderprogramm fand guten Zuspruch:

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Alle Bilder auf dieser Seite wurden von Wolfgang Pachner zur Verfügung gestellt.