Gaben entdecken und fruchtbar machen


Pfarrer Michael Ruf feiert 25-jähriges Ordinationsjubiläum

Vor 25 Jahren ist Pfarrer Michael Ruf in der St. Michaelis Kirche in Oberkleen ordiniert worden. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat ihn damit zur öffentlichen Wortverkündigung (Predigt) und Sakramentsverwaltung (Darreichung von Taufe und Abendmahl) beauftragt.

Eigentlich habe er Chemie studieren und in der freien Wirtschaft arbeiten wollen, beschreibt der in Mönchengladbach geborene Ruf seinen Werdegang. Aber dann habe er sich kurz vor dem Abitur anders entschieden. Nachwirkungen des Konfirmandenunterrichtes, seiner Arbeit als Kindergottesdiensthelfer, aber auch der Einfluss seines Religionslehrers und die Familientradition (mehrere Mitglieder waren Pfarrer) haben ihn dazu bewogen. „Ich wollte das, was ich in dieser Hinsicht erlebt hatte, zu meinem Beruf machen“, beschreibt Ruf seine Motivation.

Er studierte Evangelische Theologie in Bethel, Erlangen und Bonn und kam nach dem Vikariat in Essen als Hilfsprediger nach Ebersgöns und Oberkleen. Am 23. Juni 1985 hat ihn der ehemalige Superintendent Theodor Preis dort ordiniert. Ein Jahr später wählten die Presbyterien der Kirchengemeinden Ebersgöns und Oberkleen Michael Ruf zu ihrem Gemeindepfarrer.

Ruf, der sich während seines Studiums an der Theologie Rudolf Bultmanns orientierte, liegt dementsprechend der Versuch am Herzen, auch „aufgeklärten“ Menschen den Glauben nahe zu bringen. Mit besonderer Freude kümmert sich der Theologe um seine Konfirmanden, hält Gottesdienste, begleitet Menschen seelsorglich und engagiert sich in Verwaltungsangelegenheiten. Unter seiner Leitung wurde das Gemeindehaus Siloah in Ebersgöns gebaut und konnte 1994 in Dienst genommen werden. Die eigenen Gaben und die anderer zu entdecken und fruchtbar zu machen, bleibt Rufs Anliegen im Hinblick auf die Gemeindearbeit.

Doch auch auf kreiskirchlicher Ebene zeigt der Theologe ein vielfältiges Engagement. So war er vier Jahre lang als Skriba (Schriftführer) im Kreissynodalvorstand tätig. Zurzeit setzt sich Ruf unter anderem im Finanzausschuss für den Kirchenkreis ein sowie auf landeskirchlicher Ebene als erster Stellvertreter des theologischen Abgeordneten zur Landessynode. Einer neuen Herausforderung stellte sich der 51Jährige, als er vor 10 Jahren eine Ausbildung zum Gemeindeberater absolvierte – einen Dienst, den er ehrenamtlich ausübt. Der Seelsorger ist verheiratet mit Doris Ruf und hat drei erwachsene Kinder im Alter von 21 bis 26 Jahren. Wenn ihm Zeit dazu bleibt, liest der Theologe gern Krimis, arbeitet im Garten und wandert.

Uta Barnikol-Lübeck