Geistliche Abendmusik in der Kirche in Niederkleen

Lißberg in Oberhessen, heute Stadtteil von Ortenberg, ist kirchenmusikalisch ein besonderer Ort: Zum einen befindet sich dort das einzige reguläre Musikinstrumentenmuseum Hessens mit über 2000 Instrumenten, darunter derzeit allein 14 Welteinmaligkeiten; zum andern entstand dort die Idee zur „Bonifatius-Route“, einem der mittlerweile bekanntesten Pilgerwege Deutschlands. Singkreis und Bonifatius-Ensemble Lißberg sind gewissermaßen das „Haus- und Hof-Ensemble“ beider Institutionen, konzertieren in geeigneten Kirchen an der Bonifatius-Route zwischen Mainz und Fulda und repräsentieren die Möglichkeiten des  Musikinstrumentenmuseums mit seltenen bis welteinmaligen Musikinstrumenten, wie Organistrum oder Sinfonia, die geistlichen bzw. weltlichen Vorläufer der Drehleier aus dem Mittelalter, wo immer sie angefragt werden. Dadurch pflegen die Ensembles ein zeitlich breites musikalisches Spektrum, sind immer auf der Suche nach musikalischen „Rosinen“ aller Zeitepochen.

Das „Markenzeichen“ des Chores (wie die Presse es einmal nannte) ist, in geringer Personenzahl, meist um die 12 Sängerinnen und Sänger, größere Werke bis achtstimmig und darüber hinaus möglichst homogen zu singen, auch wenn viele Mitglieder des Chores ansonsten solistisch im Bonifatius-Ensemble zu alten Instrumenten singen.

In dieser Abendmusik wurde ein geistlicher Bogen von Advent über Weihnachten bis zu Epiphanias geschlagen. Die Lichtsymbolik hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Einige der schönsten Motetten und Chorsätze zu Advent, Weinachten und Epiphanias aus fünf  Jahrhunderten erklangen, von Alten Meistern wie Schütz und diversen seiner Vorläufer bis zu Reger und ganz aktueller Weihnachtsliteratur junger Komponisten. Einige Chormitglieder haben dabei auch solistisch zu alten Instrumenten gesungen.


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