Rückblick auf 80 Jahre Ebersgönser Frauenhilfe


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Die langjährige Vorsitzende Hilde Jung (vorne) und die übrigen aktiven Mitglieder
beim letzten Treffen der Ebersgönser Frauenhilfe (Foto: Wolfgang Pachner)

Am 27. Juli 2013 versammelte sich die Ebersgönser Frauenhilfe zu ihrem letzten Treffen im Gemeindehaus Siloah. In seinem Rückblick auf die fast 80-jährige Geschichte der Frauenhilfe in Ebersgöns sagte Pfarrer Michael Ruf:

„An der Waschbütt eines ihrer Gründungsmitglieder wurde die Evangelische Frauenhilfe in Ebersgöns am 20. November 1933 gegründet. Aufgabe der Frauenhilfe war es, das Wort Jesu aus dem Matthäusevangelium mit Leben zu erfüllen: ‚Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan‘. Deshalb stand im Zentrum der Zusammenkünfte der Frauenhilfe das Hören auf Gottes Wort und in den Zeiten dazwischen, den in Notgeratenen zu helfen, Nachbarschaftshilfe und andere diakonische Aufgaben zu übernehmen, je nach eigenen Möglichkeiten und der Bedürftigkeit der Hilfe-Suchenden.

Im Sommer traf man sich draußen im Pfarrgarten, im Winter im Wohnzimmer des alten Pfarrhauses. Holz oder Brikett wurden damals mitgebracht, auch das Strickzeug durfte nicht fehlen. 1964 wurden die Treffen ins Dorfgemeinschaftshaus gelegt, ab 1994 ins Gemeindehaus Siloah. Auch die jährlichen Ausflüge hatten ihren festen Platz.

Unterstützt wurde die Frauenhilfe nicht nur von den jeweiligen Pfarrern und Pfarrfrauen. An der Gestaltung der regelmäßigen Treffen wirkten auch die Referentinnen und die Vorsitzenden des Kreisverbandes mit und vor allem Gisela Förster, die seit ihrer Zeit als Gemeindehelferin in unserer Gemeinde der hiesigen Frauenhilfe treu verbunden ist.

Man mag es kaum glauben: aber in den zurückliegenden 80 Jahren wurde die Frauenhilfe Ebersgöns von nur zwei Vorsitzenden geleitet. In den ersten rund 40 Jahren von Schwester Erna und in den darauf folgenden 40 Jahren von Hilde Jung.

Deshalb, liebe Frau Jung, möchte ich Ihnen an dieser Stelle besonders danken: für ihren treuen Dienst in der Frauenhilfe und damit auch in unserer Kirchengemeinde. Sie waren für mich in all meinen Jahren als Gemeindepfarrer das Gesicht der Ebersgönser Frauenhilfe und erste Ansprechpartnerin für die Planungen der regelmäßigen Treffen im Winterhalbjahr sowie die Organisation von Bazaren und Gemeindefesten, für den Besuchsdienst und die Seelsorge an Alten und Kranken in der Gemeinde.

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Pfarrer Michael Ruf bedankte sich bei der langjährigen Vorsitzenden Hilde Jung
für ihren treuen Dienst in Frauenhilfe und Kirchengemeinde.

Gerne denke ich an die Feier des 70-jährigen Bestehens der Ebersgönser Frauenhilfe im November 2003 zurück. Damals haben Sie noch selbst auf die Geschichte der Ebersgönser Frauenhilfe geblickt „mit ihren Höhen und Tiefen, in ruhigen und bewegten Zeiten“. Heute darf ich dies für Sie tun – und ich hoffe, ich habe nichts Wesentliches vergessen. Und wenn doch, dann haben wir im Laufe des Nachmittags sicher noch viel Zeit zum Erzählen und zum Austausch von Erinnerungen.

Wenn die Ära der Ebersgönser Frauenhilfe mit dem heutigen Nachmittag zu Ende geht, weil die Zahl der Aktiven so klein geworden ist, weil die Kräfte nicht mehr reichen, weil Sie alle miteinander dem Alter Tribut zollen – dann sollen Sie wissen: die Aufgabe der Evangelischen Frauenhilfe ist damit nicht erledigt, sie bleibt bestehen – und wird wahrgenommen auch in unserer Gemeinde.“